Erste Erfahrungen mit dem Miops Splash, Teil 2

Wer den ersten Teil nicht gelesen hat, den gibt’s hier.

Mein Aufbau

Leider habe ich kein Foto vom Aufbau gemacht – ich Trottel.

Ich habe meine ersten Test mit einer 10cm hohen 30cm breiten und 45cm langen weißen Wanne gemacht, die ich bis zum Rand mit Wasser gefüllt habe. In das Wasser habe ich ein paar Spritzer Spülmittel gegeben, um die Oberflächenspannung zu reduzieren. Damit’s dann nicht schäumt, habe ich einen Spritzer Kärcher Foam Stop hinzugefügt. Die Tropfflüssigkeit habe ich mit Nutilis Clear angedickt, damit die Tropfen nicht abreißen. Da gibt’s aber genug Rezepte im Netz.

Den Hauptblitz habe ich von vorne links direkt auf den Tropen gerichtet. Hierzu habe ich meinen Pringlesdosendiffusor (einfgach mal Google nach Pringles-Blitz fragen) genutzt.  Auf dem hinteren Rand der Wanne habe eine weiße Acrylglasscheibe (3% Durchsichtigkeit) angebracht, welche ca. 30° nach vorne geneigt wird. Dahinter sitzen 2 Blitze mit Farbfolien. An der Farbbkombination kann man sich auslassen.

Den Trigger habe ich mittig über der Wanne positioniert mit einer Austrittshöhe von etwa 600mm.

Die Kamera auf ein stabiles Stativ gestellt und mit dem Splash Kameraausgang verkabelt. Kamera in den Modus BULB gestellt. Ich habe mich als Objektiv für das Sigma 105mm F2.8 Macro entschieden. Als Blende habe ich f/20 gewählt und den Bildstabilisator am Objektiv natürlich abgeschaltet!

Als nächstes habe einen Tropfen fallen lassen und an der Stelle, wo der Tropfen auf das Wasser in der Wanne trifft einen kleinen Gegenstand als Fokussierhilfe  gestellt. Bei mir war’s die kleine Kärcher Foam Stop Flasche. Nochmal einen Tropfen fallen lassen und geschaut, ob er die Flasche auch trifft. Dann habe ich an der Kamera auf die Flasche fokussiert und den AF am Objektiv abgeschaltet.

Jetzt zum Triggern der Blitze. Das hat mich am meisten Zeit gekostet obwohl die eigentliche Lösung am naheliegendsten war. Nur soviel ich habe alle Blitze mit Yongnuo Wireless Empfängern versorgt und das Blitzsignal des Miops auf den Yongnuo Sender gelegt. Dabei kam es aber zu minimalen Verzögerungen, welche für das menschliche Auge nicht sichtbar sind, aber auf der Aufnahme zu sehen waren.

Auf dieser Aufnahme sieht man eindeutig, dass der Sensor dreimal kurz hintereinander Licht bekommen hat. Was ich daruf zurückführe, dass die Blitze minimal zeitversetzt auslösten. Durch die  drei zusehenden Säulen, welche ja nur eine sind und dem Wissen durch die Videoaufnahmen, dass die Säule von der Entstehung bis zum höchsten Punkt ca. 150ms benötigt lässt sich abschätzen, dass die Blitze ungefähr 10ms verstezt ausgelöst haben.

Noch deutlicher wird’s bei dieser Testaufnahme. Diese 3 Tropfen sind eigentlich nur einer.Auch hier handelt es sich um ein ungefähres Zeitfenster von 50ms.

Zuerst dachte ich der Splash wäre kaputt und würde immer mehrere Tropfen absenden.

Aber es lag halt an der Blitzsynchronistation. Wodurch die nun genau zustande kam kann ich nicht sagen. Vielleicht liegt es an der Zykluszeit des Senders.

Ich habe dann einen anderen Ansatz verfolgt, welcher letzendlich erfolgreich war. Den Blitz, der auf den Tropfen blitzt habe ich mit dem Splash verbunden. Die beiden hinteren auf Slave-Modus geschaltet, sodaß diese vom Blitzlicht des ersten angetriggt werden.

Aufnehmen

Nun kann’s also richtig losgehen. Mein Ziel war ja das der zweite Tropfen die aufsteigende Säule des ersten Tropfen trifft.

Um nicht zu verzeifeln sollte man erstmal mit einem Tropfen anfangen. Verzögerung des Blitzes z.B. auf 300ms einstellen und starten. Jetzt im Kameradisplay schauen, was man aufgenommen hat. Sieht man weder Ringe, Einschlag oder einen fallenden Tropfen, war die Verzögerungszeit zu kurz. Also verlängert man diese. Sieht man nur noch Ringe, war die Verzögerung des Blitzes zu lange. So tastet man sich langsam ran, bis man den richtigen Moment erwischt. Das macht man dann mit dem zweiten Tropfen genau so. Irgendwann entwickelt man ein Gefühl für die einzelnen Parameter.

Ich war überrascht, wie genau der Splash und die Blitze arbeiten. Ich habe eine Aufnahme, bei der der Tropfen kurz vor dem Auftreffen auf die Wasseroberfläche war sechs mal wiederholt. Und jede Aufnahme zeigte nahezu – und ich meine wirklich fast genau – die gleiche Situation.

Bis zu mehr als zwei Tropfen bin ich allerdings nicht gekommen. Aber nach vielen Stunden Ausprobiererei konnten sich die Ergebnisse sehen lassen.

Abschließend kann ich sagen, der der Splash richtig Spaß macht und man viele gelungene Aufnahmen erst später am PC entdeckt. Das Gerät ist extrem genau. Wie es sich bei mehr als 2 Tropfen verhält kann ich noch nicht sagen.

Das Zubehör (Halter, Kabel) kann man sich selber besser selbst besorgen.

Wenn man sich selbst so ein System baut, hat man natürlich weitaus mehr Möglichkeiten, wie z.B. mit mehreren Farben hintereinader zu tropfen, weil man eventuell mehr als nur ein Ventil hat.

Hier habe ich mal rote Tropfflüssigkeit benutzt, die ich noch von dem Rotwein-Projekt übrig hatte. Das ist ganz witzig, aber das Wasser sieht nach wenigen Tropfen irgendwie schmutzig aus. Könnte mit Lebensmittelfarbe besser gehen. Meine Farbe hat sich nicht gut vermischt und Schlieren im Wasser gebildet.

Auf jeden Fall macht das Tropfen mächtig Spaß und der Miops bringt einen recht schnell zum Erfolg, wenn man die hier genannten Tipps befolgt.

Das ist meine Meinung und mein Workflow. Ich gebe alles nur so wieder, wie ich es für richtig befinde und wie es meinem Kenntnisstand und meiner Erfahrung entspricht.