Erste Erfahrungen mit dem Miops Splash, Teil 1

Vor einiger Zeit habe ich mir den Miops Splash zugelegt. Nach ein paar ernüchternden Tests, lag das Ding erstmal ein paar Wochen rum, bis ich ihn für Roteintropfen benötigt habe. Das hat mir dann doch wieder Spaß gemacht und ich habe mich mal näher mit dem Wunderding befasst.

Lieferumfang

Miops-Splash-Kit

Bestellt hatte ich das Waterdropkit. Es enthält den Miops Splash (die Tropfeinheit mit Controller), ein PC-Flash-Sync-Kabel, die Halterung und eine USB-Kabel für die Spannungsversorgung. Ich hab’s direkt bei Miops bestellt, da es dort mit 119€ fast 20€ günstiger war als sonst wo. Es kam irgendwo aus der Türkei und nach langem Zollaufenthalt und Zahlung von Zollgebühren – soviel zu günstiger – kam es dann endlich bei mir an.

Fangen wir mal mit dem negativen an. Alle Kabel sind zu kurz! Das Blitz-Sync-Kabel misst mal gerade 1m. Das Kabel müsste also straff zumBlitz geführt werden, sodass man ständig Gefahr läuft das Kabel aus den Kontakten zu reißen oder den Splash herunterzureißen. Das USB-Netzkabel ist mit 1,30m auch zu kurz und es ist kein Ladeadapter im Lieferumfang enthalten. Man kann allerdings jedes handelsübliche Handyladegerät nehmen. Zum Glück bin ich mit einem 3m langen Blitzkabel und einem Haufen langer USB-Kabel gesegnet. Ein Anschlusskabel für die Kamera ist nicht dabei, was ich gut nachvollziehen kann, da jeder Kamerahersteller sein eigenes System hat.

Die Halterung ist funktionell, meines achtens aber auch viel zu kurz. Für’s Tropfen in eine Küchenschüssel top, aber für etwas größere Wannen ist das nicht genug.

Voll ausgelegt misst sie ca. 35cm von Mitte Anschraubpunkt bis Mitte Tropfenaustritt. Voll ausgelegt macht das Ding ja keinen Sinn, da man dann nicht mehr flexibel genug ist beim Positionieren. Ich bin aber glücklicher Besitzer eines Manfroto Flex-Arms, der mehr als einen halben Meter auslegen kann. Ich verwende also nur den Teil, in das der Splash eingeklemmt wird. Und das ist nichts anderes als ein Handyhalter.

Fazit: Das Kit war für mich unnötig. Der Splash selber (günstiger als im Kit) und eine Handyhalterung für ein paar Euro hätten bei mir gereicht.

Funktion

Der Splash hat an der Seite eine Mini-USB-B Buchse für die Spannungsversorgung, eine 3,5″ Buchse für das Flash-Sync-Kabel und eine 2,5″ Buchse für die Auslöseleitung zur Kamera.

Die App zur Erstellung des Ablaufs kann man im Google-Play-Store oder im Apple-Store kostenlos herunterladen. Nennt sich Miops Mobile.  Wird die App gestartet scannt sie per Bluetooth die Umgebung nach Miops Geräten. Bluetooth muss logischerweise auf dem Smartphone aktiviert sein. Das verbinden mit meinen Android Smartphone geht schnell. Ich ahtte noch nie Probleme. Allerdings will diese bescheuerte App nach jedem Start und der ersten Eingabe eines Parameters, dass man sein Gerät bei Miops registriert. Das geht mir echt auf den Sender und empfinde ich als völlig unnötig. Ich nutze für solche Dinge immer ein Spam-Mail-Adresse, die ich eh nur sporasisch mal abfrage.

Wenn der Splash mit Wasser gefüllt und mit der App verbunden ist, kann’s auch schon losgehen. Es können bis zu vier Tropfen ausgegeben werden. Die App ist recht einfach selbst erklärend und lässt sich intuitiv bedienen.  Ich erkläre die Programmierung mal anhand eines Beispiels mit 3 Tropfen und auslösen des Blitzes.

Zuerst wird das Ventil für 50ms geöffnet, was die Größe des ersten Tropfens bestimmt. Es wird also geöffnet und nach 50ms wieder geschlossen.

Nach 90ms wird es erneut für 75ms geöffent und erzeugt den 2. Tropfen.

Mit einer Verzögerung von 50ms wird dann der 3 Tropfen mit einer Ventilöffnung von 50ms erzeugt.

Nach einer Verzögerung von 190ms wird nun der Blitz ausgelöst. Das sollte der Zeitpunkt sein, an dem die Tropen so aufeinanderprallen und die Fifuren ergeben, die man einfangen möchte.

Der erste Tropfe hat also nur den Parameter „Tropfengröße“. Also die Zeit, für die das Ventil geöffnet wird.

Alle weiteren Tropfen haben 2 Parameter. Die Tropfengröße und die Verzögerung des Schritts.

Der Auslöseparameter hat den Parameter Verzögerung und es wird angegeben welcher Ausgang getriggert wird. Kamera oder Blitz. Wenn man hier Blitz eingibt, wird am Beginn des kompleten Ablaufs, also vor dem ersten Tropfen die Kamera getriggert. Und am Ende nach dem Blitz wird das Kameratriggersignal wieder zurückgesetzt. Schaltet man also die Kamera im BULB-Modus, wird die Aufnahme vor dem ersten Tropfen gestartet und nach dem Auslösen des Blitzes wieder gestoppt. Das bedeutet, dass der Blitz die Szene einfängt. Dies geht natürlich nur im abgedunkelten Raum. Der Vorteil ist ganz klar. Je geringer die Blitzleistung, desto kürzer trifft Licht auf den Kamerasensor. Bei einer Blitzleistung von 1/128 erreicht man durch die kurzen Abbrennzeiten des Blitzes nicht selten Belichtungszeiten von 1/20000 Sekunde oder auch darunter!

Gibt man den Parameter Kamera ein, wird statt des Blitzes die Kamera auslöst, welche dann eben den Blitz auslösen müsste.

Tippt man auf die orangefarbende Schaltfläche wird der Ablauf ausgeführt. Bis man so ungefähr abschätzen kann, was eigentlich passiert, wenn man welche Parameter eingibt dauert’s eine Weile. Ich habe erst mal ein paar Videos gedreht, um zu sehen wie lange der Tropfen fällt bis er einschlägt und die entstehende Wassersäule den hächsten Punkt erreicht.

Auftreffen eines Tropfens, Normalgeschwindigkeit und Zeitlupe:

So konnte ich ungefähr abschätzen, wann ich den 2. Tropfen starten muss, damit dieser die aufsteigende Säule trifft. Und das war das was ich erst einmal erreichen wollte.

Hier geht’s zum Teil 2.